Kann man mit 60 noch eine Sterbeversicherung abschließen?

Mature man supporting his inconsolable wife while both grieving at funeral

Kann man mit 60 noch eine Sterbeversicherung abschließen?

 

Das Thema Vorsorge gewinnt mit zunehmendem Alter an Bedeutung, insbesondere wenn es um die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen geht. Eine der Möglichkeiten, sich auf den Ernstfall vorzubereiten, ist der Abschluss einer Sterbeversicherung. Doch ist es mit 60 Jahren noch möglich, eine solche Versicherung abzuschließen? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle, und worauf sollte man besonders achten? In diesem Artikel beantworten wir diese Fragen ausführlich und helfen Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen.

 

 

Was ist eine Sterbeversicherung?

 

Eine Sterbeversicherung ist eine spezielle Form der Lebensversicherung, die darauf abzielt, die Kosten der eigenen Beerdigung sowie weitere finanzielle Belastungen für die Hinterbliebenen abzudecken. Sie wird oft als eine Art Vorsorgeinstrument genutzt, um Angehörige nicht mit unerwarteten Kosten zu belasten. Die Versicherung zahlt im Todesfall eine zuvor festgelegte Summe aus, die in der Regel zwischen 3.000 und 15.000 Euro liegt.

 

Ist der Abschluss mit 60 Jahren noch möglich?

 

Ja, mit 60 Jahren ist der Abschluss einer Sterbeversicherung in den meisten Fällen noch problemlos möglich. Allerdings gibt es einige Aspekte, die Sie beachten sollten:

  1. Altersgrenzen der Anbieter: Viele Versicherungen bieten Sterbeversicherungen bis zu einem Alter von 75 oder sogar 85 Jahren an. Das bedeutet, dass 60 Jahre weit innerhalb der üblichen Annahmegrenze liegt.
  2. Gesundheitsprüfung: Einige Anbieter verlangen eine Gesundheitsprüfung oder Gesundheitsfragen. Es gibt jedoch auch Tarife ohne Gesundheitsfragen, bei denen lediglich eine Wartezeit besteht.
  3. Höhere Beiträge: Je älter Sie beim Abschluss sind, desto höher sind die monatlichen oder einmaligen Beiträge. Da das Risiko für den Versicherer steigt, spiegelt sich dies in den Kosten wider.
  4. Wartezeiten: Bei einigen Tarifen gibt es Wartezeiten von bis zu drei Jahren. Falls der Versicherte innerhalb dieser Frist verstirbt, werden entweder keine oder nur die eingezahlten Beiträge zurückerstattet.


Welche Versicherungsarten gibt es?

 

Es gibt verschiedene Modelle der Sterbeversicherung, die je nach persönlicher Situation Vor- und Nachteile haben:

  1. Klassische Sterbeversicherung:

    • Beitragszahlungen meist lebenslang oder bis zu einem bestimmten Alter
    • Auszahlung der Versicherungssumme im Todesfall
    • Oft mit Gesundheitsprüfung oder Wartezeit
  2. Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung:

    • Einfacher Abschluss ohne Gesundheitsfragen
    • Meist mit Wartezeit (z. B. zwei bis drei Jahre)
    • Höhere Beiträge als bei Tarifen mit Gesundheitsprüfung
  3. Einmalzahlung statt monatlicher Beiträge:

    • Einmalige hohe Zahlung bei Vertragsbeginn
    • Sofortiger Versicherungsschutz ohne Wartezeit
    • Geeignet für Personen mit ausreichenden Ersparnissen

Kosten einer Sterbeversicherung mit 60 Jahren

 

Die Kosten für eine Sterbeversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Versicherungssumme: Je höher die gewünschte Versicherungssumme, desto höher die Beiträge.
  • Gesundheitsprüfung: Tarife mit Gesundheitsprüfung haben oft niedrigere Beiträge als solche ohne.
  • Wartezeit: Versicherungen ohne Gesundheitsfragen und mit Wartezeit sind meist teurer.
  • Zahlungsdauer: Manche Versicherer erlauben eine Beitragszahlung nur bis zu einem bestimmten Alter (z. B. 85 Jahre), danach entfällt die Zahlungspflicht.

Beispielhafte Beitragshöhen

Alter bei AbschlussVersicherungssummeMonatlicher Beitrag
60 Jahre5.000 €15 – 25 €
60 Jahre10.000 €30 – 50 €
60 Jahre15.000 €45 – 75 €

Die tatsächlichen Kosten variieren je nach Anbieter, Tarif und individuellen Faktoren.

 

Lohnt sich eine Sterbeversicherung mit 60 Jahren?

 

Ob sich eine Sterbeversicherung mit 60 Jahren lohnt, hängt von der individuellen Situation ab. Hier sind einige Überlegungen:

 

Vorteile:

  • Finanzielle Entlastung für Angehörige: Die Versicherung deckt die Bestattungskosten und ggf. weitere Kosten.
  • Planungssicherheit: Die Hinterbliebenen müssen sich keine Sorgen um die Finanzierung der Bestattung machen.
  • Auch ohne große Ersparnisse möglich: Eine Versicherung kann helfen, wenn keine oder nur geringe finanzielle Rücklagen vorhanden sind.

Nachteile:

  • Höhere Beiträge als in jungen Jahren: Ein Abschluss in jüngeren Jahren wäre günstiger.
  • Lange Laufzeit nötig: Wer sehr alt wird, zahlt unter Umständen mehr Beiträge ein, als letztendlich ausgezahlt wird.
  • Wartezeit bei Tarifen ohne Gesundheitsprüfung: Falls die Wartezeit nicht überlebt wird, entfällt der volle Versicherungsschutz.

Alternativen zur Sterbeversicherung

Falls Sie sich unsicher sind, ob eine Sterbeversicherung die richtige Wahl ist, gibt es einige Alternativen:

  1. Sparplan oder Tagesgeldkonto

    • Regelmäßiges Sparen für die eigene Beerdigung
    • Keine laufenden Versicherungsbeiträge
    • Volle Verfügbarkeit über das Geld
  2. Risikolebensversicherung

    • Höhere Versicherungssummen möglich
    • Allerdings mit Gesundheitsprüfung verbunden
    • Für ältere Personen oft sehr teuer
  3. Vermögensweitergabe zu Lebzeiten

    • Frühzeitige Regelung des Erbes
    • Zweckgebundene Rücklagen für die Bestattung
  4. Bestattungsvorsorgevertrag

    • Direkt mit einem Bestattungsinstitut abschließbar
    • Deckt alle Bestattungskosten ab
    • Kann eine gute Alternative sein, wenn kein klassischer Versicherungsschutz gewünscht ist

Fazit: Sollte man mit 60 noch eine Sterbeversicherung abschließen?

 

Ja, der Abschluss einer Sterbeversicherung mit 60 Jahren ist durchaus möglich und kann sinnvoll sein, wenn keine finanziellen Rücklagen für die eigene Bestattung vorhanden sind. Es gibt zahlreiche Tarife mit und ohne Gesundheitsprüfung, jedoch sollte man sich der Wartezeiten und Kosten bewusst sein. Alternativ kann auch ein gezielter Sparplan oder eine Bestattungsvorsorge eine sinnvolle Option sein. Wer sich für eine Versicherung entscheidet, sollte verschiedene Angebote vergleichen und auf die Vertragsbedingungen achten, um die beste Lösung für die eigene Situation zu finden.